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Datenschutzbedenken schwinden unter bedingten Rabatten

28.02.2022
von

89 % der Verbraucher in Deutschland geben an, dass es sichere und klare Datenschutzrichtlinien im Onlinehandel braucht. Gleichzeitig sind Verbraucher hierzulande auch für ihre hohe Preissensitivität bekannt und würden hierfür sogar die eigenen Datenschutzbedenken hinten anstellen. Eine Umfrage von Statista und Okta gibt nun Aufschluss.

Die Zahlen sind eindeutig – 89 % der Verbraucher geben an, dass Datenschutz unerlässlich im Onlinehandel ist. Die Bedenken zum Datenschutz führen sogar die Liste der Begründungen an, weshalb Verbraucher einen Online-Einkauf abbrechen würden. Im europäischen Vergleich unterscheidet sich Deutschland lediglich dahingehend vom Durchschnitt, dass hierzulande der Großteil eher die Anbieter, als die Behörden, in der Pflicht sieht, die Datenschutzbestimmungen einzuhalten und umzusetzen.

Bereits seit einiger Zeit überlegen sich Anbieter und Werbetreibende, wie sie trotz strengerer Datenschutzrichtlinien weiterhin präzise und aussagekräftige Daten erheben und nutzen können. Einen wichtigen Anhaltspunkt gibt nun eine großangelegte Umfrage von Statista und Okta. Hiernach sind 32 % der Verbraucher in Deutschland dazu bereit ihre Sorgen zum Datenschutz auszublenden, wenn dafür Rabatte geboten werden. Hier scheint die hohe Preissensitivität die ebenfalls hohen Datenschutzbedenken zu überbieten.

Noch deutlicher liest sich die Umfrage bei Millennials und Gen-Z. Hier sind es sogar 43 %, die Datenschutz gegen Preisvorteile eintauschen würden. Möglicherweise da diese Nutzer durch die verhältnismäßig frühe Adaption auch noch sehr gut eine Zeit vor strengen Datenschutzrichtlinien kennengelernt haben und dadurch die realen Auswirkungen besser verstehen. Bei Verbrauchern oberhalb dieser Altersklassen könnten stärkere Datenschutzbedenken historisch begründet schwerer wiegen als Preisvorteile – insbesondere wenn diese nur minimal ausfallen.

Auch wenn die Daten für Anbieter einen guten Ansatz darstellen, wie Datenschutzbedenken reduziert werden können, ist für uns insbesondere die Tatsache interessant, dass Datenschutzbedenken mittlerweile für einen signifikanten Anteil an abgebrochenen Käufen verantwortlich sein können. Und auch wenn ein gewisser Teil der Verbraucher gegen Rabatte bereit dazu ist, die eigenen Daten weitreichender preiszugeben, sollten Anbieter in keinem Fall einen starken Datenschutz und eine wirksame Kommunikation dessen vernachlässigen, um auch für die restlichen Verbraucher attraktiv zu bleiben. Zumal preisliche Rabatte zwar wirksame Mittel für eine höhere Toleranz im Datenschutz sind, wohl aber bei weitem nicht die eleganteste Lösung darstellen, um nachhaltig die eigenen Daten effektiv nutzen zu können.

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