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FraudFriday 2020 - Warum Klickbetrug dieses Jahr Milliarden kosten wird...

16.11.2020
von
Lukas Jackson

Kaum ein Artikel in diesem Jahr beginnt nicht mit einem Bezug auf die enormen Veränderungen und Entwicklungssprünge, welche 2020 verursacht hat. Quer über alle Branchen und Industrien hinweg hat die Situation um Covid-19 zu Konsequenzen geführt, die im Vorjahr noch für blanke Fiktion gehalten wurden. Und so hat sich in diesem Jahr das Konsumverhalten stärker hin zum Online-Markt gewendet, wie noch nie. Gerade weil der Einzelhandel geschlossen war oder zumindest nicht in vollem Umfang auf die Konsumenten einwirken konnte, hat der E-Commerce enorm an Bedeutung gewonnen.

Wir nähern uns nun mit großen Schritten dem größten Event des E-Commerce überhaupt – dem Black Friday. Dieses Jahr wird dieser vermutlich neue Rekorde verbuchen können, nachdem bereits 2019 digitale Umsätze in Höhe von 7,2 Milliarden USD erzielt wurden. Und gerade deshalb ist die Saison um Black Friday besonders attraktiv für Klickbetrüger. Wir zeigen in diesem Artikel, welche Strategien dieses Jahr besonders im Fokus der Klickbetrüger stehen und wie Sie sich davor schützen können.

  1. Budget-Draining
    Besonders Wettbewerber haben es auf Ihr Black-Friday-Budget abgesehen und sorgen so dafür, dass Ihre Kampagnen bereits zu einem frühen Zeitpunkt kein Budget mehr haben. Durch automatisierte Klicks auf Werbeanzeigen durch entsprechende Skripte kann jeder mit wenigen Mitteln enormen Schaden anrichten. Wenn man bedenkt, dass für nur 300 € bereits 500.000 Ad Clicks gekauft werden können, welche mit den erhöhten CPCs an Black Friday zügig siebenstellige Kosten verursachen, scheint es eine attraktive Möglichkeit zu sein, den Wettbewerb aus dem Spiel zu stoßen.
  2. Retargeting-Fraud
    Noch schmerzhafter wird es, wenn die automatisierten Systeme darauf programmiert sind, nach einem Angriff auch noch netzweit auf die Suche nach Ihrer Retargeting-Kampagne zu gehen. Dann können sich die Effekte innerhalb kürzester Zeit potenzieren und so einen enormen Schaden für Ihre Performance in dieser wichtigen Saison anrichten. Denn auch hier gilt, dass die Systeme natürlich exorbitante Kosten verursachen, aber natürlich niemals Ihr Produkt kaufen werden.
  3. Klickbetrügerringe und professioneller Klickbetrug
    Die wohl dunkelste Seite des Klickbetrugs sind die Klickbetrügerringe wie z.B. Methbot. Der bereits 2015 erstmals beobachtete Klickbetrügerring besteht primär aus einem Bot-Netzwerk von mindestens 570.000 IP-Adressen, welche zu Mobiltelefonen, Smart TVs oder sogar smarten Haushaltsgeräten gehören, sowie einer unglaublichen Anzahl von mindestens 250.260 URLs. Der einzige Zweck von solchen Netzwerken ist das betrügerische Generieren von Werbeeinnahmen, indem auf den eigenen URLs massenhaft Werbeplatzierungen eingebaut werden und das entsprechende Bot-Netzwerk wiederum Klicks auf diese Werbebanner durchführt. Durch diese Strategie generiert Methbot am Tag schätzungsweise drei bis fünf Millionen USD. Diese Schäden verteilt Methbot gezielt auf eine große Anzahl von Werbepartnern, um im einzelnen Fall kein großes Aufsehen zu erregen. Ebenso geht man davon aus, dass Methbot unzählige Apps mit Werbeplatzierungen veröffentlicht hat, die seriösen Apps zum Verwechseln ähnlich sehen, um in den „Placements“ im Google Ads UI nicht aufzufallen. Es scheint kaum möglich zu sein sich vor Netzwerken wie Methbot zu schützen – schließlich ist das seit fünf Jahren bekannte Netzwerk noch immer aktiv!
  4. Preisvergleiche von Wettbewerbern
    Ein scheinbar kleines und kaum nennenswertes Problem – aber dennoch ein enormer Verlustfaktor – sind die Streifzüge verschiedener Wettbewerber, Affiliates o.Ä. auf die eigene Seite, um die Preise zu vergleichen. Allzu Oft entstehen hierbei zufällig Klicks auf bezahlte Werbeanzeigen. Die Wucht dieser Problematik liegt vor allem in der Anzahl der potenziellen Besuche durch Wettbewerber, sowie der hohen Wiederholungsrate der Aufrufe. So generieren bereits zehn Wettbewerber, die nur fünf mal am Tag auf Ihre Seite schauen wollen, 1500 Klicks im Monat, die Sie nicht für potenzielle Kunden ausgeben können.


All diese Strategien sind vor allem in der Zeit um den Black Friday extrem schmerzhaft, da zum einen die Werbekosten durch den erhöhten Nachfragedruck steigen und zum anderen ein enormes Umsatzpotenzial von vielen Marktteilnehmern genutzt werden möchte. Und in diesem Zuge ist ein günstiges Angebot, um den Wettbewerber bereits am Vormittag „leerlaufen“ zu lassen, sehr attraktiv und schnell angenommen.

Um sich davor zu schützen ist eine intelligente Lösung gegen Klickbetrug absolut unabdingbar. Gerade für denjenigen, der zu Black Friday budgettechnisch richtig aufdreht, wird es überproportional wichtig, dass das investierte Budget keinen Bot-Klicks zum Opfer fällt, die das eigene Budget innerhalb kürzester Zeit vernichten und die Black-Friday-Strategie ins Wasser fallen lassen.

Um sich vor Klickbetrug zu schützen, existieren intelligente Tools wie beispielsweise Ads Defender. Solche Tools identifizieren schadhaften Traffic und betrügerische Klicks und sorgen dafür, dass die Hintermänner keine Chance mehr haben auf die eigenen Anzeigen zu klicken. Wenn man sich das bloße Volumen an schadhaften Klicks ansieht, wird schnell deutlich wie wichtig der Einsatz eines solches Tools ist – vor allem auch, um zu identifizieren wie stark das eigene Werbekonto betroffen ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die größte Gefahr am Klickbetrug ist, das Thema zu unterschätzen und es herabzuspielen. Klickbetrug ist nichts, das Publisher in den Optimierungen anprangern, um das Problem zu lösen. Um diese Thematik muss sich jeder Advertiser selbst kümmern. Die enormen Risiken liegen zum einen in der stetigen Repetition von betrügerischen Klickaktivitäten, sowie Events mit erhöhten Werbekosten – exemplarisch wie kaum ein anderes: der Black Friday.


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